Zum Inhalt springen

NLP Metamodell der Sprache in der Anwendung

Eine der grundlegenden Techniken des NLP ist das Metamodell, welches dem NLP Anwender hilft in der Kommunikation mit anderen Menschen die richtigen Informationen zu erhalten. Sei es im Job oder in der Eigenschaft als Coach/Trainer. Denn in der Kommunikation nutzen Menschen oft nicht nur das, was an Erfahrung in Ihnen vorliegt, sondern Abstraktionen oder wie Frank Pucelik, einer der Begründer des NLP es beschreibt, komplexe Äquivalenzen. Ein einfaches Beispiel ist das Wort Liebe. Versuchen Sie mal für sich nur 6 Erfahrungen von eigenem Verhalten zu beschreiben, die für Sie zum Wort Liebe gehören. Und achten Sie dabei darauf, dass Sie auch wirklich ein Verhalten beschreiben und nicht das Wort Liebe wieder mit anderen abstrakten Begriffen umschreiben (Liebe ist die Offenheit und Wahrheit im Herzen des anderen zu erkennen – gilt nicht)

Die Reduzierung der Komplexität der Information in der Sprache ist ein Verdienst der Sprache selbst. Denn im Gegensatz zu dem was im Kopf des Menschen vor sich geht, ist die Sprache arm. Die Menge an Erfahrungen auf allen Sinneseindrücken wird in der Sprache reduziert. Diese Reduktion ist notwendig, um eine gewisse Information zum Zuhörer transportieren zu können. Doch bei dieser Verdichtung von Informationen müssen aus zeitlichen Gründen Aspekte weggelassen werden (Tilgung) oder zur Verdeutlichung verallgemeinert werden ( Generalisierung ).  Oder : Es gibt etwas, was zwar ausgesprochen werden müsste, um den Zusammenhang zu verstehen, aber dem Sprecher selbst nicht passt dann wird es in der Kommunikation mit dem anderen flux mal verändert (Verzerrung). Und diese drei Hauptpunkte ergeben die Grundlage des Metamodells.

Das NLP Metamodell der Sprache beschreibt also neben eines Fragensystems auch ein Denkmodel in dem Probleme zwischen Sender und Empfänger einer Nachricht dadurch entstehen, dass auf zu hoher Abstraktionsebene kommuniziert wird. Die eigentlichen Repräsentationen, dessen, was hinter diesen Worten dann liegt wird dadurch nicht klar. Erst durch das Chunk-Down auf die Ebene der beschreibbaren Erfahrungen wird daraus wieder etwas was Klarheit und Verständnis schafft.

Im Gespräch, bei dem es darauf ankommt, dass Sie etwas darüber erfahren, was der Gegenüber ihnen sagen will, ist es notwendig die gesprochenen Worte wieder auf die Erfahrungen zu reduzieren. Gleichzeitig können Sie auch als geübter Kommunikator die Art und Weise der Reduzierung der Information mit dem NLP Metamodell verarbeiten und dadurch noch viel tiefere und spannendere Aspekte des Denkens Ihres Gegenübers erfahren. Er weiß quasi nicht dass er durch die Aspekte der Generalisierung, Verzerrung und Tilgung viel von sich preisgibt, was er überhaupt nicht zeigen wollte. Und da setzt dann Coaching – oder auch Verkauf an.

Es hat sich herausgestellt, dass Menschen Tilgungen, Verallgemeinerungen und Verzerrungen auch bewusst nutzen um zu manipulieren. Und wenn man dies erkennt, hilft das auch wieder den beabsichtigten Informationen des Senders auf die Spur zu kommen oder sich dagegen zu wappnen. Hier ein paar Beispiele

Tilgung

Sender: Das macht mich ärgerlich.

Tilgung: Das

Frage Was genau macht Dich ärgerlich.

Hintergrund: Der Sender will seinem Ärger Ausdruck geben, vermeidet aber das genaue Verhalten, zu beschreiben, welches den Ärger erzeugt. Damit setzt er einen Bedeutungsaspekt auf seinen Ärger und verhindert eine heilende Diskussion über Fehlverhalten und Lösungsmöglichkeiten. Doch genau das wäre sinnvoll. Also ist es für den Empfänger wichtig die richtige Frage zu stellen und das Verhalten genau zu erfragen. In der Regel erkennt man oft, dass Ärger eine Projektion eines gelernten Aspektes ist und mit dem Auslöser des Ärgers nicht so viel zu tun hat.

Generalisierung

Sender: Nie bekomme ich Anerkennung von meinem Chef

Generalisierung: Nie

Antwort: Gab es wirklich keine Ausnahmen?

Hintergrund: Der Sender versucht den Empfänger davon zu überzeugen, dass sein Realitätsempfinden das richtige ist, indem er es übertreibt. Nie, immer, alle, keiner usw.  sind Gerneralisierungen. Steigt der Empfänger darauf ein, dann hat der Sender sein Ziel erreicht und kann mit der Manipulation weitermachen. Es ist also durchaus wichtig Generaliserungen zu hinterfragen. Zum anderen wäre es auch interessant zu hinterfragen, aus welchen Erfahrungen das “nie” sich zusammenbaut.

Verzerrung

Sender: Die ganze Arbeit bleibt an mir hängen. Ich muss bis spät nachts noch erreichbar sein.

Verzerrung : Ich muss

Antwort:: Wer sagt das denn?

Hintergrund: Natürlich kann es mal sein, dass ein Chef sagt, jemand “muss”, doch meistens ist Stress selbst gemacht und ein Überziehen der Arbeitszeit entsteht aus dem eigenen Leistungsgedanken heraus. Daher ist die Verzerrung des Senders, ein ” ich muss” an den Anfang des Satzes zu packen, wieder eine deutliche Manipulation des Gegenüber – aber auch eine Selbstlüge des Senders an sich selbst. Denn dadurch wird von ihm Verantwortung für etwas abgegeben, was im Rahmen seiner Verantwortung liegen könnte: Also Arbeit zu delegieren, klar Grenzen zu setzen oder einfach mal ein notwendiges Gespräch mit dem Chef führen. Lieber sagt derjenige “er muss” und kann damit Verantwortung auf einen nicht näher definierten Unbekannten verschieben. Vielleicht nickt ein ungeübter Zuhörer ab und damit hat das Verhalten des Senders sein Ziel erreicht. Er braucht nicht in eine Art der Verantwortung zu gehen. Sei es zu sich selbst oder zum Gegenüber oder auch Dritten.

Für einen geübten Kommunikator ist es also wichtig, diesen Aspekt zu hinterfragen und damit zu bestimmen, ob es wirklich eine Weisung oder eine Verzerrung ist.

Dies waren ein paar einfache Aspekte des NLP Metamodells und es gibt noch viele viele mehr. Wer besser kommunizieren  möchte muss immer das richtig gut lernen!

In unseren Seminaren lernen Sie das! z.B im NLP Practitioner

Weiterer Post hierzu: Das NLP Metamodell in den alten indischen Schriften